Kennt ihr die Leute, die nach ihren Urlauben in den ach-so-exotischen Destinationen schwärmen, als hätten sie den Platz erfunden?
“Der Burj-Khalifa ist soooo groß und hoch, du musst einmal oben gestanden haben, um das wahre Ausmaß zu begreifen! Man sieht einfach alles.”
“Die Pyramiden von Gizeh sind soooo krass monströs, man fühlt sich wie ein Zwerg daneben. Stell dir mal vor: das haben die damals alles von Hand gebaut, ohne Bagger und Kräne und so. Da musst du unbedingt auch mal hin!”
“Der Grand Canyon ist soooo eindrucksvoll, danach ist alles andere uninteressant. Man muss fast einmal im Leben am Rand gestanden haben und hinunter geblickt haben. Das stellt alles andere in Perspektive!”
Ach wirklich? Was wenn ich dir sage, dass du für die richtige Perspektive nicht einmal 10 Schritte machen musst. Geh mal ans Fenster oder falls du draußen bist, schau einfach nach oben. Ist das nicht das “Unbeschreiblichste” von allem? Du bist auf einem riesigen Stein der durch das All fliegt – mit atemberaubender Geschwindigkeit (107.000 km/h um genau zu sein). Das nächste Objekt in der Umgebung dieses Steins ist ein anderer Stein. Und der ist unbeschreibliche 385.000 km weit weg – das ist über 300 mal von München nach Berlin und wieder zurück! Und das bezeichnen wir noch als nah. Die meisten Dinge, die im Weltall herumzirkeln sind so weit entfernt, dass es unsere Vorstellungskraft übersteigt und wir mit Begriffen wie unendlich anfangen müssen. Wir mussten uns sogar neue Einheiten erfinden, um die “noch nahen” Objekte, die wir sehen können irgendwie einzuordnen. Ein Lichtjahr, also die Strecke, die so ein winziges Photon in einem Jahr zurücklegen kann, sind neunkommafünffuckingbillionen Kilometer. (Wo ist mein Taschenrechner?! Mist.) Es ist auf jeden Fall ziemlich weit. Und viele Steine sind ja tausende von diesen Lichtjahren entfernt.
You are on a rock floating through space!
Also wenn dich das nicht beeindruckt, dann weiß ich auch nicht.
