Bist du schon einmal an einer Kante oder einem Geländer gestanden, das so hoch oben war, dass es dich nervös gemacht hat und dir schwindelig wurde – ja fast so, als würde dich jemand von hinten schieben? Vielleicht hast du sogar den Drang verspürt zu springen. Bist du jemals mit einer geliebten Person an einer Klippe gestanden und dir wurde bewusst, dass du sie/ihn schubsen könntest? Es wäre so einfach. Du könntest es tun – und vielleicht willst du es tun oder vielleicht ist es einfach auch nur kognitive Dissonanz. Der Fakt, dass dein Gehirn mit Mehrdeutigkeit oder Unklarheit klarkommen muss.
Man nennt dies das Höhenphänomen. Wenn du dich einer Klippe oder Kante mit einer gefährlichen Höhenänderung dahinter näherst, setzt dein Überlebensinstinkt ein und du versuchst dich davon zu entfernen. Du schiebst dich quasi selber ein wenig zurück. Aber deine Balance und deine motorischen Systeme checken das einfach nicht – da ist nichts, was dich schiebt und normalerweise fällst oder springst du nicht “aus heiterem Himmel”. Was also passiert hier?
Der Teil deines Gehirns, der deine Intentionen bzw. gewollten Aktionen verarbeitet wird versuchen das Problem zu lösen, indem es dir sagt, dass da etwas sein muss, das dich schiebt oder das du tatsächlich springen willst – oder deinen Freund runterschubsen willst. Selbst wenn nichts von dem genannten wirklich wahr ist.
Wenn du also wieder einmal mit Freund/Freundin oder auch alleine am Geländer stehst: Du bist kein Psychopath (zumindest nicht nach dieser Definition) und du bist auch nicht Suizid gefährdet. Es ist dein Gehirn, welches dich das glauben lässt. Und du bist ebenfalls völlig normal, wenn dir bei diesem Video das Herz zu rasen beginnt.
